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11 Fragen an Koxi

Jérôme Lenzen hat viele Fragen. Elf davon stellt er Kulturschaffenden in Köln. Das Besondere? Die Fragen bleiben identisch; die Befragten jedoch wechseln durch.

Heute spricht Jérôme mit Koxi, Mitbegründerin des Labelkollektivs baumusik, Filmemacherin, eine Hälfte der Produktionsfirma paradies, Musikerin und Bandmitglied bei Koxette und Colorist.

Diese Veranstaltung lässt einen nie traurig zurück!

Wofür steht die Kölner Kultur (respektive was ist typisch für Köln)?
Köln ist einfach sehr speziell und bunt was Kultur angeht. Ich habe immer das Gefühl, dass hier fast alles möglich ist und, dass die Leute sich auch auf vieles einlassen. Das finde ich toll und ist in vielen anderen deutschen Städten nicht so. Ich war mal auf einem „Ameisenkonzert“ in der St. Gertrud Kirche und war verwundert wie viele Besucher:innen dort waren um sich das anzuhören. Das hat mich nachhaltig beeindruckt!

Welche Kulturveranstaltung in Köln (Ausstellung, Festival, etc.) hat Dich zuletzt vom Hocker gehauen?
Ohne jetzt Eigenwerbung machen zu wollen, hat mir unsere eigene baumusik Veranstaltung im „Chez Nous“ letzten November sehr viel Freude bereitet. Da haben Cindy & the Lark live gespielt, das war ein echter Knaller und Trope Ashes hatten ihr baumusik Debüt. Es war toll! Und nicht zu vergessen unseren 3 jährgen baumusik Geburtstag in der Niehler Freiheit war echt fulminant. Mein jährliches Hightlight ist definitiv immer die NIGHT OF SURPRISE, wo wir 2019 die Ehre hatten auch mit Koxette dabei sein zu können. Diese Veranstaltung lässt einen nie traurig zurück!

Und wo hast Du Dir mehr erhofft?
Da fällt mir gar nichts konkretes ein. Meist ist es ja das, was man selbst draus macht!

Gibt es eine/n Kulturschaffende/n in Köln, die/der von Dir besonders bewundert wird?
Meryem Erkus, die einst die Baustelle Kalk erschaffen hat, weswegen unser Baumusik Label überhaupt existiert, bewundere ich seitjeher und auch ihr Durchhaltevermögen, was manche Problemstellungen bzgl. städtischer Regularien etc. angeht.

Ai Wei Wei hat Berlin unter großem Getöse verlassen, welchen Kulturmenschen hättest Du gerne in Köln?
Es gibt schon ein paar tolle Künstler:innen hier, aber toll wären ein paar, die noch mehr bewegen könnten in der Stadt.

Neue Oper, neue Museen, neuer Dom? Was für ein Gebäude wünscht Du dir für Köln?
Den Dom finde ich als Gebäude sehr beeindruckend, jedesmal wenn ich vorbeilaufe, schaue ich mit Erstaunen nach oben. Was fehlt, sind bezahlbarer Wohnraum, günstige Atelierplätze, Studios, Proberäume, die vorallem nicht so weit ausserhalb sind.

Was fehlt, sind bezahlbarer Wohnraum, günstige Atelierplätze, Studios, Proberäume, die vorallem nicht so weit ausserhalb sind.

Und welches gibt es schon, dass Dir besonders gefällt?
Mich beeindruckt in jedem Fall die Kunststation Sankt Peter von innen mit der schönen Orgel und die brutalistische Gottfried Böhm Kirche in der Krefelder Straße. Und ich mag den Ebertplatz!

Kultur ist systemrelevant!?

‚Kultur lebt in Köln‘ heißt der neue Slogan des Stadtmarketing: Was wäre Deiner?
Uff, schwer zu sagen… Kultur ist systemrelevant!?

In Berlin schließen die ersten Clubs, wird jetzt Köln zur Nummer 1 oder doch Wuppertal?
Köln ist immer Nummer 1 haha, aber ich denke, dass sich nach Corona einiges ändern wird was die Clubkultur betrifft. Wer weiß wie wir ab 2021 feiern?

Ehrenfeld wird teurer, wo ist die Freie Szene jetzt noch zu Hause?
Ich denke, die freie Szene ist überall da zu Hause, wo man sie macht. baumusik beispielsweise ist überall zu Hause, andere Kollektive haben vielleicht auch keinen „festen“ Raum, aber veranstalten trotzdem Parties, beispielsweise im Wald oder suchen sich neue Orte, die sie nutzen können. Wir zum Beispiel haben die Altstadt für uns entdeckt und machen dort mitten im Epizentrum der Köln Touristen unsere Konzertabende… also freie Szene kann überall sein. Das ist ja das Schöne daran.

Wem sollen wir diese Fragen als nächstes stellen?
Antonio De Luca (Komponist & Baumusik Mitbegründer), Hans Diernberger (Künstler), Jan Bonny (Filmemacher), Lena Beuyt (Niehler Freiheit & Kat18), Meryem Erkus (Kuratorin, Veranstalterin; Anmerkung der Redaktion: Schon erledigt 😉